Die Münger Morde

(17 Kundenbewertungen)

30.00CHF

Prozessakten aus dem Staatsarchiv des Kantons Bern dienten dem Autor als Grundlage zu seinem Roman «Die Münger Morde», welcher die Geschehnisse im Sommer 1800 um den Bandenführer Joseph Seitz in den historischen Kontext der großen Umwälzungen stellt, welche die Französische Revolution der Schweiz brachten. Dort wo das Chaos regierte, nahm jeder sein Schicksal, auch auf brutalste Weise, selbst in die Hand. Leidtragende der Exzesse waren wie so oft die Frauen, gleichgültig, ob sie als Bettlerinnen, Huren, Ehefrauen von Mördern oder der Ermordeten auf die Bühne des Geschehens traten.

«Ein Mord, der Seedorf in helle Aufregung versetzte» Der Bund, 2015

«Ein historischer Kriminalroman, in dem es nie um die Frage geht, wer was getan hat, sondern um die viel interessantere Frage warum.» Schweizer Familie, 2015

190 Seiten
Hardcover gebunden
1. Auflage 2014
Satz und Cover: Stefan Wegmüller, atelierste.net, Basel

Artikelnummer: ISBN 978-3-9524378-1-0 Kategorie:

Beschreibung

Pressestimmen:

Ehemaliger Personalleiter durchforstet Berner Archive

Der Autor hält sich an Tatsachen und nennt seine Protagonisten beim richtigen Namen. Würden sich die Geschichten und Handlungen in der Gegenwart abspielen, wären sie Sprengstoff: Denn da geht es um Mord und Totschlag, Ausbeutung, Ungerechtigkeit, Strafe, Macht und Moral, Schicksal und Institution. Und Menschen, die sich gegen die Obrigkeit auflehnen.

mehr dazu lesen Sie:

Berner Landbote vom 20.9.2016

 

Ein Mord, der Seedorf in helle Aufregung versetzte

„Die Münger Morde“ – unter diesem Titel wird ein blutiges Verbrechen aus der Zeit der Helvetik aufgearbeitet.

Es ist eine Zeit der Wirren: Das alte Bern ist dahin, von den französischen Truppen überrannt. Die Helvetik steht auf wackligen Füssen, loses Gesindel treibt sich herum und brütet üble Taten aus. Im Jahr 1800 werden in Wiler bei Seedorf zwei Bauern umgebracht. Landstreicher versuchen, in den Speicher einzubrechen, in dem sie Geld und wertvolle Gegenstände vermuten. Doch die Brüder Münger laufen aus dem Bauernhaus herbei und wollen den Einbruch vereiteln. Nach einem Handgemenge liegen sie tot in ihrem Blut im nächtlichen Wald.

Diesen historischen Fall beschreibt Werner Adams im Roman „Die Münger Morde“. Dazu hat er die umfangreichen Gerichtsakten transkribiert und verarbeitet. Adams zeigt Not und Elend in den unteren Gesellschaftsschichten. Die Vaganten, denen der Autor eine Stimme gibt, ziehen ohne festen Wohnsitz von Ort zu Ort und bringen sich mit Betteln, Hausieren und Stehlen durch. Der skrupellose Anführer ist ein Pferdedieb und früherer Anwerber von Rekruten, der schnell mit dem Messer zur Hand ist.

“Der Bund” v. 23.2.2015

17 Bewertungen für Die Münger Morde

  1. Sven Wahrenberger

    Der Roman “Die Münger Morde” ist ein Werk, welches einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensrealität der Menschen zur Zeit der Helvetik Anfang des 19. Jh. bietet. Besonders beeindruckt hat mich, wie facettenreich diese Zeit der politischen und geistigen Umbrüche — für die Bevölkerung oft geprägt von Armut, Not und Perspektivlosigkeit — im Buch beschrieben wird. Es beschreibt und legt sehr einleuchtend dar, wie die Menschen manchmal dazu gezwungen sind, weitreichende Entscheidungen zu treffen, ohne dabei eine echte Alternative zu haben. Im Gespräch mit ihrem Verteidiger Hans Peter Hartmann bringt die Felixin dies sehr genau auf den Punkt, indem sie ihm von den Umständen erzählt, unter welchen sie sich mit dem zwielichtigen Joseph Seitz zusammengetan und verheiratet hat (S. 29 ff.): Demnach hätten vor allem ihr hilfloses Dasein als Bettlerin sowie eine zufällige Begegnung mit Seitz, von dem sie sich Schutz erhoffte, dazu geführt. Auch hätten die beiden keineswegs aus Liebe geheiratet, sondern vielmehr sei es ein beschlossener “Handel” zwischen ihnen gewesen (S. 41). Diese Art Dilemma fasst Annamaria Krautter In einem einzigen Satz so zusammen: “Das hat nichts mit wollen oder möchten zu tun, Dummes, das ergibt sich einfach” (S. 106). Eine der interessantesten Protagonisten in diesem Zusammenhang ist für mich daher auch der Verteidiger Hans Peter Hartmann, der im Verlauf der Erzählung eine Veränderung erfährt: “Damals […] glaubte er zu wissen, was die Wahrheit sei, die eine und unumstössliche Wahrheit. Dann hat er gelernt zuzuhören. Er hörte die Rede der Felixin und wurde gewahr, wie wenig er verstand, […] erkannte er, wie vielschichtig Wahrheit sein konnte” (S. 60). Dies freilich halte ich für einen Schlüsselsatz in diesem Buch, der uns Menschen auch heute noch eine sehr aktualitätsbezogene Lektion vermittelt.
    Lieber Werner, ich danke dir für diesen hervorragend recherchierten und wunderbar erzählten Roman. Ich freue mich jetzt schon auf dein neuestes Buch in diesem Jahr 2024, um mehr aus der früheren Geschichte des Joseph Seitz zu erfahren.

  2. Magdalena Fetz

    Sehr interessant und spannend, wenn man in dieser gegend aufgewachsen ist

  3. Isabelle Berger

    Eindrücklich, spannend und richtig gut geschrieben! Kaum vorstellbar, dass sich so eine Geschichte wirklich ereignet haben soll. Werner Adams zeigt mit dem Buch die damaligen politischen Umstände und die Auswirkungen auf das Leben von sozial schwach gestellten Frauen und Männern der Zeit exemplarisch auf.

  4. Hanna Schmid

    Bekam kürzlich die “Münger Morde” zu lesen. Wie bei den andern Büchern bleibt man daran hängen und taucht sofort in die Geschichte ein.
    Was ich für mich schade fand, ist, dass ich dieses Buch nicht vor “In einem kalten Land” gelesen habe. Gewisse Informationen über die Personen wären von Vorteil gewesen. Aber ich habe den Weg trotzdem gefunden. Ein weiteres Stück Seeländer-Geschichte, das unter die Haut geht. Vielen Dank!

  5. Ruth Spörri

    Es ist so bildhaft beschrieben, dass ich mich teilweise ganz in diese Zeit zurückversetzt fühlte. Obwohl ich nicht aus dieser Gegend stamme, fand ich es sehr spannend. Die Menschen in jener Zeit hatten es wirklich nicht einfach, vor allem die Frauen. Einfach nur lesenswert!

  6. Werner Könitzer

    Ich bin so begeistert von den “Münger-Morden” , dass ich sie bei jeder Gelegenheit verschenke.Kürzlich unserem verehrten Herrn Regierungspräsidenten Christoph Neuhaus (Eröffnung Erweiterung der Ausstellung über die Juragewässerkorrektion) und vielen weiteren Gästen an Anlässen ich mitorganisiere. Als ehemaliger Regierungsstatthalter von Nidau freue ich mich natürlich auf weitere spannende Romane aus meinem früheren Hoheitsgebiet 😉.

  7. Schwab Urs

    “Die Morde Müngers” ist das erste Buch, das ich von Ihnen las.
    Ich fand es auf Grund der Recherchen und Fakten sehr spannend und interessant. Dass es unsere Gegend betrifft, macht es noch wertvoller.

  8. Riegel Kurt

    Einfach hervorragend! Lesenswert!

  9. Verena Münger

    Mein Name ist Verena Münger, wohnhaft auf Korsika Heimatort Wohlen bei Bern Sie haben mir vor Kurzem, das Buch: Die Münger-Morde zugeschickt. Es hat mich sehr berührt und irgendwie aufgewühlt. Beim Lesen, hatte ich fast das Gefühl, all diese geschilderten Menschen zu kennen…Irgendwie ging mir dieses Drama sehr nahe. Doch denke ich, dass es vielen Lesern so ging. Der Autor Werner Adams hat das Talent die Situationen und Personen ins richtige Licht und Dunkelheit zu versetzen. Ich “(mit)erlebte” diese Geschichte mit allen Sinnen. Es lässt Einem so schnell nicht wieder los.
    Jakob Stark? Was ist wohl aus ihm geworden? All diese verschiedenen Frauengestalten?
    Plötzlich sieht man diese “rechtschaffene und verschont” ,zum Teil verwöhnt gemeinte Schweiz in einem andern Licht.

  10. Münger Danie

    ich bin zwar vom Namen und Herkunft her befangen :-)………………
    Aber ich habe das Buch mit Genuss gelesen. Die Handlung ist spannend und in einem bemerkenswertem Deutsch geschrieben.

  11. Franz Ott, Zürich

    Obschon es nun für mich einige Zeit her ist, dass ich dieses Buch gelesen habe, erinnere ich mich genau an die Stimmung dieses Romans, ich rieche immer noch die Umgebung und die Menschen, welche dargestellt werden, bin sozusagen wieder dabei, auch wenn Einzelheiten in die Vergessenheit gerieten. Dies macht meines Erachtens die Qualität einer Dichtung aus.

  12. Ueli Meierhofer

    – Eine Liebesgeschichte? Vielleicht ein ganz klein wenig.
    – Ein sozialkritisches Sittendrama? – Das wäre etwas zu hoch gegriffen.
    – Ein Zeitspiegel? – Das käme der Sache schon etwas näher.
    – Ein Spotlicht auf eine ganz bestimmte geschichtliche Periode in einem eng begrenzten geographischen Raum?
    Das dürfte den Rahmen recht gut umschreiben. Oder vielleicht eher Bühne als Rahmen. Denn auf dieser Bühne spielt sich das Leben ab, das durch die spezifische Zeit und den speziellen Raum geprägt ist, insbesondere Kriegerische Ereignisse, politische Turbulenzen und Umwälzungen, soziale Verunsicherung und Verwerfungen.
    In diesem Raum, auf dieser Bühne, leben und bewegen sich Menschen, die sich auf die verschiedenste Weise versuchen das oftmals schwierige Überleben zu bewerkstelligen. Und auch einzelne Menschen, die die Freiheit haben, die besonderen Umstände zu reflektieren.
    Die Schauspieler auf dieser Bühne sind (mit wenigen Ausnahmen) keine Fiktionen, es sind Menschen aus Fleisch du Blut, die der Autor aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit umfangreichen Prozessakten wieder zum Leben erweckte. Dazu kommen auch noch die detailreichen historischen und geographischen Angaben, die dazu beitragen, dem Werk eine grosse Authentizität und Farbe zu verleihen.

  13. Marianne O.

    Man merkt schnell einmal, dass hier ein Autor am Werk war, der seine Materie kennt. Er hat die Geschichte mit prallem Leben gefüllt und lässt den Leser in eine vergangene Welt eintauchen. Lässt mich dankbar sein, dass ich hier und heute lebe. Wunderbare Lektüre für Geschichtsinteressierte!

  14. Joachim Diener

    Spannend zu lesen, sorgfältig recherchiert, gut geschrieben, qualitativ hochwertige Buchausgabe.

  15. Josef Lehmann Februar 6, 2015

    hervorragend und spannend geschrieben!

  16. Babirne

    Bei diesem auf wahren Tatsachen und Dokumenten basierendem Roman hat man als LeserIn ein spannendes komplexes Geflecht vor sich, das zu durchdringen beim Lesen große Freude bereitet. Ein Kunstgriff des Autors ist es, die eigentlich sehr knappe Zentral-Handlung (der Überfall und die Morde) von so vielen verschiedenen Seiten zu betrachten und mit Vor- und Nachgeschichten, Hintergrundinfos zu untermauern. So wird der Fall keinesfalls einseitig dargestellt, sondern man wird als LeserIn dazu gezwungen, teilweise seine Meinung zu überdenken und zu ändern. Man macht selbst eine Wandlung durch, wie schön für eine Lektüre!

  17. Marco Stoll

    1801 werden drei Bauern auf ihrem Hof überfallen, zwei davon ermordet. Die Gerichtsakten, die Werner Adams transkribiert hat und auf dem “Die Münger Morde” basiert, klären den Fall aus juristischer Sicht weitgehend. Dadurch, dass der Autor die Geschichte von zwei der Protagonistinnen, die an der Tat selber nicht beteiligt waren, erzählen lässt, entsteht ein Bild der Gesellschaft in der Schweiz zu beginn des 19. Jahrhunderts. Not und Elend gewisser Bevölkerungsschichten und die Gesellschaftsordnung im Umbruch, gepaart mit der kriminellen Energie des Haupttäters, reisst mehrere Personen in den Strudel der Ereignisse. So erfährt der Leser, die Leserin mehr über jene Zeit und die mögliche Wahrheit hinter den Fakten.

    Besonders erwähnens wert ist auch, dass das Buch in seiner Machart hochwertig ist. Von der Gestaltung, dem Satz, dem Einband bis hin zu den Illustration der beteiligten Personen wurde offensichtlich darauf geachtet, dass “Die Münger Morde” nicht nur die Phantasie anregen, sondern auch haptisch und optisch erfreuen.

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